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Erfolgsstorys

Valuu – Hypothekenvermittlung auf der Höhe der Zeit

Patrick Jacot Patrick Jacot, 08.03.2021

2019 fiel der Startschuss für Valuu, die schweizweit erste komplett digitale Hypotheken-Vermittlung. Und schon heute ist Valuu aus dem Schweizer Plattformgeschäft für Finanzierungen nicht mehr wegzudenken, ja zählt gar zu deren stärksten und innovativsten Playern. Weshalb Valuu dieser steile Aufstieg gelang und wie es mit der Plattform weitergeht, erläutert Patrick Jacot im Interview. 

 

Sie sind Leiter Credit Office bei der PostFinance (PF), in dieser Funktion arbeiten wir seit vielen Jahren zusammen. Wie kamen Sie zu Valuu? Was ist Ihre Tätigkeit bei Valuu?

Im Februar 2018 wurde ich angefragt, ob ich aufgrund meines Backgrounds und meiner Vernetzung bei einem PF-internen Startup eine neue Verantwortung übernehmen würde. Ich nahm die Herausforderung gerne an und wurde mit der Aufgabe betraut, Lender (Banken, Versicherungen und Pensionskassen) für das neue Plattform-Business der PF zu akquirieren. Zunächst galt es, die neuartige digitale Customer Journey, die den Direktabschluss einer Hypothek auf Valuu erlaubt, in vielen Gesprächen mit Bankenvertretern zu schärfen und die Nahtstellen in den Prozessen kunden- und partnerorientiert zu definieren. Das Geschäftsmodell ist bestechend einfach und die Rückmeldungen der Finanzierungspartner sind entsprechend positiv, so dass wir heute nach nur 30 Monaten seit Start des Projektes bereits 30 Kooperationen mit Kreditgebern eingehen konnten. Neben meiner bisherigen Funktion als Leiter des Credit Office bei PF leite ich das Key Account Management bei Valuu, d.h. ich bin für die Akquisition und die Betreuung unserer Kooperationspartner zuständig.

 

Wie vertragen sich die beiden Geschäftsmodelle nebeneinander (Gelbe Hypothek und vermittelte Hypotheken bei Valuu)?

Das ist eine sehr gute und auch wichtige Frage: Es sind zwei komplett verschiedene Geschäftsmodelle mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Bei der Gelben Hypothek wollen unsere Kundinnen und Kunden eine Finanzierung der PF, die wir in Kooperation mit der Münchener Hypothekenbank oder Valiant anbieten. Hier bieten wir alles aus einer Hand. Valuu hingegen ist eine Vergleichs- und Vermittlungs-Plattform, auf der Userinnen und User ihre Hypotheken direkt und einfach bei unseren Kreditgebern auf der Plattform abschliessen können. Das Cross-Selling wird durch das gewählte Finanzinstitut vorgenommen. Valuu steht für «Value for you». Somit ist es das Ziel von Valuu, in Zukunft auch noch weitere Angebote in den Bereichen Finanzieren und Vorsorgen auf Valuu abzubilden. Hier sind wir stark im Auf- und Ausbau.


Die Plattform bezeichnet sich als erste vollständig digitale Vermittlungsplattform. Gibt es in der Digitalisierung (und evtl. auch Automatisierung) noch Hürden/offene Punkte oder kann effektiv alles von A-Z digital abgewickelt werden?

Ja und Ja. Eine Hypothek kann auf Valuu vollständig digital abgewickelt werden. Und gleichzeitig haben wir gemerkt, dass es Kundinnen und Kunden gibt, die je nach Geschäftsart gerne eine Beratung in Anspruch nehmen. Diesem Umstand tragen wir selbstverständlich Rechnung. Die Customer Journey wird sich über die nächsten Jahre sicherlich noch zusätzlich vereinfachen: Eine digitale Identifikation ist heute technisch möglich; Dokumente können mit OCR-Lösungen (Optical Character Recognition) direkt vom System gelesen und abgefüllt werden, was den Kundinnen und Kunden zusätzlichen Erfassungsaufwand erspart; mit API-Schnittstellen könnten Mehrfacherfassungen umgangen werden. Solche Beispiele könnten noch einige angefügt werden. Wir arbeiten weiter an der besten Customer Journey, die Begeisterung bei den Kundinnen und Kunden von Valuu auslöst.


«Bei einer Kooperation mit Valuu gibt es nur Gewinner!»

Patrick Jacot, Leiter Key Account Management Valuu


Was hat die Banken, Versicherungen und Pensionskassen dazu bewogen, bei Valuu mitzumachen? Welches waren allfällige Hinderungsgründe?

Um es etwas salopp zu sagen: Bei einer Kooperation mit Valuu gibt es nur Gewinner (lacht). Der Einstieg auf Valuu verläuft sehr einfach. Ein bewährter Standardvertrag regelt das Formelle und an einem Onboarding-Halbtag stellen wir Prozesse, Tools und Hilfsmittel vor – keine finanziellen Investitionen, kein IT-Projekt, kein grosser Aufwand. Die Kooperationspartner müssen lediglich im Lender-Cockpit angeben, bei welchen Geschäften sie ein Angebot stellen wollen und dies mit einem Zinsangebot versehen. Das ist alles. Die Einfachheit, die Verbindlichkeit und die gute Qualität der geprüften und bereits abgeschlossenen Dossiers sind nur einige Punkte, die unsere Kooperationspartner überzeugt haben. Deshalb dürfen wir auch Gross-, Kantonal-, Regionalbanken sowie Versicherungen und Pensionskassen zu unseren Partnern zählen. Des Weiteren ist uns die persönliche Betreuung sehr wichtig, in der wir periodisch die Positionierung auf der Plattform sowie das Reporting besprechen. Und ganz wichtig: Alle unsere Kreditgeber erhalten Abschlüsse und ohne Abschluss entstehen keinen Kosten. Das ist ein bestechendes Argument.

 

Welche Entwicklungen und Trends sehen Sie für die Jahre 2021/2022 auf den Hypothekarmarkt zukommen?

Es zeichnen sich keine starken Zinserhöhungen ab, Wohneigentum bleibt begehrt und der Hypothekarmarkt entwickelt sich mit einem Wachstum von rund 3% p.a. stabil weiter. Zulegen werden die Pensionskassen mit guten Konditionen in den langen Produktlaufzeiten. Aufgrund externer Servicing-Partner sind die Markteintrittshürden klein. Da der Hypothekarmarkt aufgrund von immer noch sehr hohen Verlängerungsquoten beim bisherigen Finanzierungspartner relativ träge ist, sind in den nächsten zwei Jahren keine grundlegenden strukturellen Veränderungen zu erwarten. Und dennoch stellen wir fest, dass der Trend zu mehr Transparenz, positivem Kundenerlebnis aber auch rascher Verbindlichkeit klar erkennbar ist. Bezogen auf das Plattformgeschäft bin ich der festen Überzeugung, dass sich dieses in den nächsten Jahren auch in der Schweiz weiterentwickeln wird. In den umliegenden Ländern ist die Entwicklung schon weiter fortgeschritten. Mittelfristig wird es eine Konsolidierung bei den Plattformbetreibern geben – nicht alle werden überleben. Einfachheit im Prozess, Transparenz, Kundennutzen und gute Angebote auf der Plattform werden sich durchsetzen. Daran arbeitet Valuu – jeden Tag –, um unserer Kundschaft und unseren Partnern das Beste zu bieten.

Patrick Jacot
Patrick Jacot
Leiter Credit Office PostFinance / Leiter Key Account Management Valuu